Mama Sifa: Tag 22

Ich habe das dritte Mal mit Rei in der Tube etwas Wäsche gewaschen und dies müsste nun auch reichen. Mit drei Meter Schnur und sechs Klammern bekomme ich sie sogar getrocknet.

Es regnet den ganzen Mögen wie aus Kübeln und deshalb holt mich Ephrem später ab. Ein Freund von ihm fährt uns. Er muss tanken, wird aber an der ersten Tankstelle nicht einig über den Preis und fährt weitet. An der zweiten Tankstelle stehen viele Moped-Taxis wegen dem Regen vor den ueberdachten  Zapfsäulen und es dauert Minuten bis der Tankwart die Jungs überreden kann den Platz frei zu machen.

Mopeds blockieren Tankwart

Der Liter Benzin kostet hier 1350 Kongofranc, was für hiesige Verhältnisse sehr teuer ist. Er tankt nur fünf Liter. Im Zentrum gehen wir zum „Gardin  Mama Cingazi“, wo sich in vielen Hütten Stoffe über Stoffe finden. Ich verzichte auf einen Mengenrabatt und unterstütze lieber vier Stände. Ich hätte mir ja auch noch ein Hemd gekauft, aber die afrikanischen Hemden gibts wenig und wenn dann nur für Schmälere, also wird eben kein Hemd gekauft.

Im Anschluss daran besuchen wir noch Mama Sifa, die in einem Haus wohnt, in dem sie mit vier anderen Frauen 62 Kinder versorgt. Wir treffen uns im Wohnzimmer, welches schnell gefüllt ist. Das jüngste Baby ist eine Woche alt. Man bringt ihr die Waisenkinder, die oft auf der Strasse gefunden werden. Sie betreut noch Kinder in einem zweiten Haus, zusammen über 100 Kinder.

Mama Sifa

Links Helferin von Mama Sifa, Mitte Ephrem
Viele Kinder im Wohnzimmer

Autor: Jutz_2017

Geboren 1961 und beruflich als E-Ing. (FH) in der Automatisierungstechnik tätig. Glücklich verheiratet und Vater von vier erwachsenen Töchtern. Ich engagiere mich gerne im Fairen Handel und in der Flüchtlingsarbeit. Religiös bin ich in der kath. Kirche aufgewachsen und fühle mich in der igantianischen Spiritualität zuhause. Der Interreligöse Dialog mit Muslimen, Hindus und Anderen ist mir wichtig geworden, die Ökumene ist mir eine Selbstverständlichkeit.