Haus Amani: Tag 15

Ich wohne in Zimmernummer 49, direkt neben einem kleinen Raum, der als Kapelle genutzt wird. So höre ich am ersten Abend vor dem Abendessen den Gesang einer Schülergruppe, die für drei Tage zu Exerzitien hier ist und es erinnert mich an den letzten Taizebesuch.  Amani liegt ganz am Ende einer Landzunge und das Gelände ist deshalb an drei Seiten vom See begrenzt. Bei wärmeren Temperaturen kann man darin baden und man hat einen schoenen Ausblick auf Bukavu Zentrum.

Die riesige Gartenanlage wird aufwendig und liebevoll gepflegt. Täglich sieht man mehrere Gaertner die Pflanzen beschneiden oder von Unkraut befreien.

Nach dem Mittagessen darf ich W. begleiten, der Einiges in der Stadt erledigen muss und ich bekomme eine kleine Stadtführung. Zwischendurch treffen wir noch den Schweizer C., der schon 30 Jahre im Ostkongo lebt und sich für diverse Projekte eingesetzt hat. Seit Masisi ist mir uebrigens klar, warum ich die Reise antrat. Es beschaeftigt mich die Frage „Was ausser Geld brauchen die Menschen hier von den Menschen in Europa?“ Da mich aber C. mehrmals fraegt wieviel Geld ich denn einbringen kann, habe ich den Eindruck er versteht mein Anliegen nicht und dies obwohl wir beide deutsch sprechen 😉

Wieder in Amani angekommen, schlendere  ich durch den Garten und genieße die Stille. Es gibt viele Stellen zum Sitzen und Verweilen und vor einer Jesus-Statue bete ich für den Frieden, in mir und zwischen den Menschen an allen Plätzen dieser Welt.

Autor: Jutz_2017

Geboren 1961 und beruflich als E-Ing. (FH) in der Automatisierungstechnik tätig. Glücklich verheiratet und Vater von vier erwachsenen Töchtern. Ich engagiere mich gerne im Fairen Handel und in der Flüchtlingsarbeit. Religiös bin ich in der kath. Kirche aufgewachsen und fühle mich in der igantianischen Spiritualität zuhause. Der Interreligöse Dialog mit Muslimen, Hindus und Anderen ist mir wichtig geworden, die Ökumene ist mir eine Selbstverständlichkeit.