Drei Hütten: Tag 11

Ich gehe mit E. In den Sonntagsgottesdienst von Saint Esprit, der wieder sehr gut besucht ist.

Kirche Saint Esprit in Goma

E. ist 31 Jahre alt und Spanierin, sie arbeitet für JRS als Projektleiterin und lebt in Summe schon einige Jahre hier. Sie erzählt von den Schwierigkeiten in richtigen Kontakt mit Einheimischen zu kommen. Ende 2017 läuft ihr Vertrag aus und dann stellt sich wieder die Frage, verlängern oder wieder nach Hause. Sie weiss auch, dass der Weg zurück mit jedem Jahr hier schwieriger wird. Ich höre bei ihr aber auch eine Berufung für diese Arbeit hier heraus. Sie erzählt weiter, dass viele Uniabsolventen nicht einmal Excel kennen und mit ihrem Abschluss im Congo deutlich weniger gelernt haben als mit europäischem Abschluss.

In der Messe bin ich stolz, trotz meines schwachen franzoesisch, das Evangelium zu erkennen(Mt17,1-9). Petrus möchte drei Hütten bauen, für Jesus, Elia und Mose. Aber er kommt gar nicht dazu seine Pläne weiter auszuführen und Gott unterbricht ihn und spricht davon, auf wen man hören soll. 

Mir kommen die Hütten der Camps in den Sinn, die ich in und um Masisi besucht habe. Ich Frage mich auch, was mir dieser Text sagen will. Wie sesshaft oder auch nicht sesshaft soll / darf ich sein? Ich werde mit dieser Frage die nächste Zeit ins Gebet gehen und freue mich mein Assisi-Kreuz dabei zu haben, von unserem Mystik-Biketrial 2016, bei dem wir einige Ensiedeleien des Franz mühsam aber glücklich mit dem Rad besucht hatten.

Den ganzen Tag schon ist Stromausfall und abends geht auch Wasser nicht mehr. Man sieht zwar oefters bei Geschäften Solarpanels, aber auf Hausdächern deutlich seltener als in Deutschland, obwohl hier mehs Sonne scheint und einiges an Diesel für Generatoren gespart werden könnte.

Autor: Jutz_2017

Geboren 1961 und beruflich als E-Ing. (FH) in der Automatisierungstechnik tätig. Glücklich verheiratet und Vater von vier erwachsenen Töchtern. Ich engagiere mich gerne im Fairen Handel und in der Flüchtlingsarbeit. Religiös bin ich in der kath. Kirche aufgewachsen und fühle mich in der igantianischen Spiritualität zuhause. Der Interreligöse Dialog mit Muslimen, Hindus und Anderen ist mir wichtig geworden, die Ökumene ist mir eine Selbstverständlichkeit.