Der Kivu-See: Tag 14

Um von Goma nach Bukavu zu gelangen, fahren viele mit einem Boot über den See, da die Strasse sehr unbequem zu fahren ist. Mit einem Speedboot kann man in drei Stunden die Strecke fahren und zählt dafür 50 Dollar. Ich habe mich für die langsame Variante entschieden und fahre mit einem grossen Boot, welches die Strecke in 6-7 Stunden fährt. Das Ticket hat mir JRS einen Tag vorher fuer 25 Dollar gekauft und Bruder M. bringt mich sogar mit dem Auto zum Hafen. Wir sind kurz nach 7 Uhr dort und es ist richtige lebhaft. Wir müssen zuerst zum Ticketschalter und dann wird mein Reisepass geprüft, besser gesagt vieles davon abgeschrieben. Jetzt weiss ich warum wir so früh da sind, weil wir legen erst 7.30 Uhr ab. Zwischendurch kommen immer wieder Getraenke-/ Essensverkaeufer. Ich verabschiede mich von Bruder M. und erfahre dass man für mich erste Klasse gebucht hat, da hatten wir vorher gar nicht darüber gesprochen. Aber in dem grossen Ledersessel sitzt es sich gut und ein kleines Frühstück ist in dem Preis auch dabei.

Die TV-Geraete sind an und mir etwas zu laut. Deshalb erkunde ich etwas das Schiff und finde noch in der ersten Klasse eine interessante 220V-Verkabelung.

 ABER BITTE NICHT NACHBAUEN !!

Das Wetter ist trüb und kurz vor dem Anlegen fängt es zu regnen an. Ich habe sowieso schon meine Regenjacke an, da mir kühl wurde. Für die Fischerboote ist dies wesentlich unangenehmer. 

Ich bin den Jesuiten sehr dankbar, dass mich ein Fahrer abholt und mich die fünf km zum Exerzitienhaus „Amani“ (=Frieden) bringt. Dort darf ich die nächsten 12 Tage schlafen und bekomme das Essen. Ich werde sehr freundlich von einer Schwester am Eingang und vom Leiter des Hauses empfangen. Nach der Messe kann ich mit zwei Jesuiten zu Abendessen und trotz meines schlechten französisch findet ein Austausch statt. Das Haus liegt sehr schoen direkt am See und hat eine sehr gepflegte Gartenanlage und mehrere Kapellen.

Autor: Jutz_2017

Geboren 1961 und beruflich als E-Ing. (FH) in der Automatisierungstechnik tätig. Glücklich verheiratet und Vater von vier erwachsenen Töchtern. Ich engagiere mich gerne im Fairen Handel und in der Flüchtlingsarbeit. Religiös bin ich in der kath. Kirche aufgewachsen und fühle mich in der igantianischen Spiritualität zuhause. Der Interreligöse Dialog mit Muslimen, Hindus und Anderen ist mir wichtig geworden, die Ökumene ist mir eine Selbstverständlichkeit.